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Poi





Poi und Haltbarkeit


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Dies ist lediglich meine persönliche Meinung:
Wenn ich manchmal sehe was einige Leute, sogar professionelle Hersteller als „Poi“ anbieten
bekomme ich eine Gänsehaut des Gruselns.
Deshalb mal meine persönlichen Qualitätsmerkmale die ICH an Poi stelle:


1. Eine Kette mit verschweißten Gliedern ist obligatorisch!

Deshalb bevorzuge ich verschweißte gedrehte Panzerketten oder Gliederketten.
Kugelketten halte ich persönlich für gefährlich.


2. Der Head sollte zu einem Maximum aus Dochtmaterial bestehen.

Ein Holzkern bei einem Monkeyfist ist in meinen Augen ein ähnlicher Beschiss
wie viel zu große Cremetöpfchen mit viel zu wenig Inhalt.

Ein Holzkern nimmt kein Lampenöl auf und reduziert die Brenndauer eines Poi daher erheblich,
des Weiteren mindert er die Innenkühlung des Poi durch nachverdampfendes Lampenöl.
Er ist nichts weiter als ein billiger Füllstoff, so als würde man Kaffee mit Sägespänen strecken.


3. Der Head sollte ein absolutes Minimum an freiliegendem Metall besitzen.
Metall wird heiß und gibt bei jeder Berührung böse Verbrennungen.

Bei einem Monkeyfist oder ähnlichen Knotenpoi darf es meines Erachtens außer der Kette
gar kein freiliegendes Metall geben,
also auch keine hässliche Augschraube, die aus dem Head herausschaut.

Der sogenannte „Kamineffekt“ an der Stelle wo die Kette aus dem Head kommt,
bzw. das Aufscheuern des Kevlars durch die Kette an dieser Stelle
lässt sich durch eine clevere Bauart wirkungsvoll unterbinden.

Bei Cathedrals lässt sich auf die Schraube oben und unten bauartbedingt nicht verzichten,
aber mehr darf es auch da nicht sein.


4. Ein Poi sollte grundsätzlich möglichst straff geknotet sein.
Monkeyfists die sich mit der Hand drücken und verformen lassen,
halten den Kräften denen sie im Spiel ausgesetzt sind nicht stand
und lösen sich schnell komplett auf.

Ich habe schon Poi gesehen bei denen es nach wenigen Burns den Kern aus dem Head gezogen hat...
...gruselig.


5. Ein Monkeyfist sollte grundsätzlich nur aus einem Seil bestehen,
also Mantel und Kern sollten aus einem Stück gefertigt sein.

Bei anderen Bauarten können mehrere Seile notwendig sein, z.B. bei Isis und ähnlichen.
Grundsätzlich sollte jedoch jedes verwendete Seil formschlüssig mit der Kette verbunden sein.
Also bei der Verwendung eines stabilen Schlüsselringes sollte jedes einzelne Seil
mindestens! einmal durch diesen durchgehen.

Ein Monkey bei dem der Mantel aus einem zweiten Seil gefertigt ist,
oder ein Seil um einen Holzkern rumgeknotet, ist ein Unding,
da dieser Mantel, sollte er sich, weil mal wieder nicht tight geknotet, vom Kern lösen,
unkontrolliert brennend wegfliegt, zum Beispiel ins Publikum…


6. Wird ein Ring zur Kettenbefestigung verwendet darf dieser nicht freiliegen.
Er wird sonst heiß und brennt sich durch das Seil,
reduziert damit die Lebenserwartung eines Poi erheblich und führt dazu
dass der Poi immer unsicherer wird,
da das Seil irgendwann reißt und der Head brennend wegfliegt...
...zum Beispiel wiedermal ins Publikum…


7. Offene Seilenden sollten möglichst vermieden werden.
Bei manchen Bauarten, wie Snakes oder Isis und ähnliche ist das manchmal nicht vermeidbar,
in solchen Fällen sollten die Seilende in einem stabilen Knoten gesichert sein.
Ein einzelner Seilüberschlag reicht da nicht aus.
Die offenen Seilende brennen im Laufe der Zeit weg, was, wenn sie nicht ausreichend gesichert sind
dazu führen kann dass sich der Poi komplett auflöst. In Blumendraht sehe ich auch hier keine Option.
Bei Monkeyfists darf es grundsätzlich keine offenen Seilende geben!

8. Wirbel, Schlüsselringe etc.
Schöne kleine Schlüsselringe sehen zwar elegant aus,
aber schnell vergisst man dass sie möglicherweise den Kräften beim Spielen gar nicht gewachsen sind.
Besonders bei Orbitals können auf Kette und Verbinder schnell 50-80 kg lasten.
Normale Schlüsselringe halten das nicht aus!

Für die Selberbastler: Im Angel- und im Drachensportbereich gibt es Spaltringe und Wirbel
mit Belastbarkeitsangaben.
Für besonders schwere Poi empfehlen sich auch Schraubcouplings.
ich verwende ausschließlich Ringe mit 3-fach Wicklung aus dem Angelsportbereich,
die sind extrem klein, verfügen aber über eine ebenso extreme Zugkraft.


9. Ich weiß selbst das Feuerspieler grundsätzlich kein Geld für teures Material haben
und bei ihrem Material gerne mal nur auf den Preis schauen und sich denken naja,
wenn jemand die professionell verkauft dann müssen sie ja Qualität haben. Doch das stimmt nicht immer.

Es gibt für Poi keine Qualitätsrichtlinien, kein Gütesiegel, keinen TÜV, keine DIN-Norm.
Im Prinzip kann jeder bauen was er will, und wenn die Künstler in erster Linie auf den Preis schauen
dann baut man eben möglichst billig.


Deshalb mein Appell:

Schaut Euch Eure Tools mal etwas genauer an oder die die Ihr im Auge habt Euch zuzulegen.
Schaut Euch auf Conventions die Tools mal an die dort an den Ständen angeboten werden.
Fragt mal nach. Fangt an, die Konstruktion der Tools zu hinterfragen, Ansprüche an die Qualität zu stellen.
Ja, Qualität kostet mehr Geld, aber wenn man mit Feuer spielt sollte die Sicherheit immer vor den Preis gehen,
und für Tools die man ein, zwei oder sogar drei Jahre spielt sollte es eben NICHT das ausschlaggebende
Kriterium sein ob man dafür 60 Euro oder 90 Euro bezahlt.